Schiesstechnik I - SSV Horneburg - Datteln

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Diopter Visierung Einstellen

Eine Raste am Diopter verändert die Treffpunktlage
auf der Scheibe in einer Entfernung von 10 Metern um 0,3 mm.

Höhenverstellung:
Bei Hochschuss:
Obere Stellschraube am Diopter in Richtung "H" drehen.
Bei Tiefschuss:
Obere Stellschraube am Diopter nach "T" drehen.

Seitenverstellung:
Bei Rechtsschuss:
Seitliche Stellschraube am Diopter nach "R" drehen.
Bei Linksschuss:
Seitliche Stellschraube am Diopter nach "L" drehen.

Der Ablauf soll immer gleich sein! Es muss zur Routine werden.
Zielen > Atmen > Abziehen > Nachhalten

1. Das Zielen
Nachdem der Haltepunkt (Nullpunkt / Blindanschlag) in Ordnung ist, beginnt der Aufbau des Zielbild. Dabei ist es wichtig, dass man immer ein gleiches Zielbild hat.
Darum wird der Kopf immer gleich auf die Gewehrschaftbacke aufgelegt, das heißt, der Korntunnel befindet sich im Zentrum! Der Augenabstand zum Diopter sollte immer gleich sein und zu lange Zielzeiten sind zu Vermeiden!




Die rechte der drei Abbildungen zeigt die richtige Ausrichtung und ein optimales Zielbild.


Einen entscheidenden Einfluss auf das Zielbild, hat das Korn. Die Ringkorngröße sollte nach dem Haltebereich der Gewehrmündung (wie ruhig kann ich halten) berechnet werden. Große Mündungsbewegungen erfordern ein größeres Korn! Dagegen lassen geringe Mündungsbewegungen ein kleineres Korn zu.
Faustregel für die Ringkorngrößenbestimmung: Ungefähr ein Drittel des schwarzen Scheibenspiegels ist als Kontrollweiß im Zielbild zu sehen!
Nicht zu vergessen, beide Augen wirken als Einheit. Decke das nicht zielende Auge mit einer Blende ab, so dass die volle Konzentration auf das Zielbild gewährleistet ist. Verwende für die Augenblende ein helles Material. Ein "Zukneifen" des nicht zielenden Auge führt zur Verspannung der Gesichtsmuskulatur.
2. Die Atmung
Der Mensch ist in der Lage, die Atmung bewusst zu steuern. Unterschieden wird nach zwei grundsätzlichen Atmungsarten:
Die Brustatmung: Dabei werden die Rippen angehoben und damit der Brustraum vergrößert.
Die Bauchatmung: Dabei wird die Bauchdecke angehoben und gesenkt.
Wichtig für jeden Schützen ist ein gleichmäßiger Atmungsablauf.
Benutze in der Einrichtungsphase die Bauchatmung, dann sollte die Atmung immer flacher werden. Ziele im ausgeatmeten Zustand. Reguliere die Höhenbestimmung zum Ziel niemals über die Atmung. Nutze die Absetzphase und die Zeit bis zum nächsten Schuss zur Erholung. Atme mehrmals tief ein und "stoße" die Luft durch ein kräftiges Ausatmen heraus. Nutze die Brustatmung und "pumpe" die Luft bis in die Lungenzipfel. (Schlüsselbeine heben sich) Atme anschließend deinen gewohnten, ruhigen Rhythmus in der Vorbereitung des Schusses und setze das Schießen fort.





3. Das Abziehen
Gleichmäßiges Anlegen des Abzugfingers mit dem vorderen Teil vom ersten Fingerglied an die Abzugszunge. Abzugfinger berührt nicht den Abzugschutz oder Gewehrschaft. Einmal getätigter Vordruck (Druckpunkt) wird nicht mehr zurückgenommen. (Kein "Spielen" am Abzug) Erste annehmbare Ruhephase entschlossen nutzen! Nur Zeigefinger der Abzughand bewegt sich beim Abziehen. Abzugfinger verbleibt noch nach dem Abziehen an der Abzugzunge.












4. Das Nachhalten
Verbleibe nach dem Auslösen des Schusses im Anschlag. Beobachte die Reaktion der Gewehrmündung und verbinde dies mit dem Muskelgefühl. Kontrolliere wo dein Schuss ist, "schaue ihm nach". Schaue erst jetzt auf den Monitor und überprüfe ob Schuss und vermuteter Treffer übereinstimmen. Durch das Nachhalten wird der Schießablauf konsequent zu Ende geführt.


Das Bild oben zeigt die flacher werdende Atmung,
bis der Nulllpunkt erreicht ist.
Die Überprüfung, wohin die Waffe tatsächlich zeigt, wenn der innere Anschlag ausbalanciert ist. Wie das genau geht, ist in der Übersicht rechts zu sehen. Die meisten kennen diesen Ablauf. Er ist überdies nicht schwer zu erlernen. Äußerst schwierig ist es allerdings, sich an dieses Ritual zu halten. Im Training, weil man da meint, es gehe auch anders, einfacher. Im Wettbewerb, weil man da aufgeregt ist und lieber K(r)ampf den Erfolg erzwingen möchte. Es ist jedoch alles relativ leicht, wenn man sich an die Grundregel der Technik hält, auch in "stürmischen" Momenten. Nullpunkt, - wenn die Höhe nicht stimmt...!

Oft hat man mit Höhenabweichungen zu kämpfen, Gewehr steht zu hoch oder zu tief. Genau wird der Nullpunkt bestimmt, indem man die Augen schließt und alle Spannungen richtig einstellt. Wenn dann die Augen geöffnet werden erkennt man die tatsächliche Höhe.

Bild rechts: So ist man unterhalb der Scheibe und sollte den Anschlag solange korrigieren bis man auf der Scheibe ist.

Fazit:
Wenn man nach den Geheimnissen guter Schützen sucht, dann gilt die Nachforschung meist äußeren Dingen. Anschlag, Ausrüstung, Munition, Gewehr, vielleicht sogar die "Psyche". (wer hat die besseren Nerven) Woran liegt es denn nun, dass die einfach mehr Treffen? In der konsequenten Steuerung des Bewegungsablauf. Das Richtige tun. Das Richtige bei jedem Schuss tun. Das Richtige bei jedem Schuss mit absoluter Präzision wiederholen. Ein Schlüsselelement im Schussablauf ist die Nullpunktkontrolle und der Blindanschlag.

Bild rechts: Ist man im Blindanschlag auf oder neben der Scheibe?


Diese Anleitung wurde von von Gabi Daischel erstellt und erschien in dem "Schützenblattl" der SG Emertsham.
Erstellt von Volker Krone (Medienwart)
Sportschützenverein Horneburg - Datteln
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